Mallorca-Streik in letzter Minute gestoppt

Nach hitzigen Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Hoteliers wurde ein Kompromiss erzielt. Die Deutschen können auf die Insel reisen, um sich auszuruhen.

Mallorca-Touristen droht ihr Urlaub nicht mehr zu stürzen. Der für Juli 2025 angekündigte Arbeitskampf im Hotel- und Gastgewerbe der Insel ist vorerst vom Tisch. Die Sozialpartner einigten sich am 1. Juli nach zähen Gesprächen. Damit ist der Betrieb in Hotels, Restaurants und Bars auf der Baleareninsel über die Ferienzeit hinweg gesichert. Die Gewerkschaften hatten zuvor Arbeitsniederlegungen an fünf umsatzstarken Tagen angekündigt.

Die Forderung nach einem Gehaltsplus von 16 Prozent über drei Jahre stieß lange auf Widerstand der Arbeitgeberseite, die zunächst nur 11 Prozent bieten wollte. Außerdem wollten sie die Anzahl der freien Tage reduzieren. Erst der drohende wirtschaftliche Schaden in der Hauptsaison führte zu einem Kompromiss.

Die Auswirkungen hätten auch Deutschland unmittelbar getroffen. Mallorca gilt als das wichtigste Auslandsreiseziel der Bundesbürger. 2024 besuchten rund 4,6 Millionen deutsche Urlauber die Insel. Massive Ausfälle in der Tourismusinfrastruktur hätten kurzfristige Reiseabsagen und erhebliche Belastungen für Veranstalter wie TUI oder DERTOUR nach sich gezogen.

Aber auch wenn der Arbeitskampf beigelegt ist, drohen neue Störungen. Französische Fluglotsen planen Ausstände im Juli. Betroffen wären vor allem Flugverbindungen über Mitteleuropa. Bereits Ende Juni kam es durch einen Streik bei EasyJet zu mehreren Ausfällen in Palma. Hinzu kommt der wachsende soziale Widerstand auf der Insel. Proteste gegen Tourismus und Gentrifizierung nehmen zu. Anfang Juni demonstrierten Tausende in Palma gegen Mietpreissteigerungen und das Übermaß an Ferienunterkünften.

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