Zollschock für EU-Brandy
04 July 2025, 11:50 Uhr
Neue Einfuhrabgaben auf europäische Spirituosen verschärfen den Handelskonflikt mit China.
Im Wirtschaftsstreit mit der EU hat die Volksrepublik China neue Maßnahmen gegen alkoholische Erzeugnisse aus Europa verhängt. Ab dem 5. Juli werden für bestimmte Branntweine Importzuschläge zwischen 27,7 und 34,9 Prozent erhoben, wie das zuständige Ministerium in Peking bekannt gab. Ausnahmen gelten nur für Produzenten, die sich an festgelegte Preisvorgaben halten und spezifische Bedingungen erfüllen.
Der Schritt beruht auf dem Ergebnis einer monatelangen Marktprüfung, bei der Dumping-Vorwürfe geprüft wurden. Laut chinesischen Angaben gefährdet der Verkauf zu künstlich niedrigen Preisen die Existenz einheimischer Anbieter. Die Maßnahme soll vorerst fünf Jahre Bestand haben und trifft vor allem französische Betriebe. Frankreich ist der weltweit führende Exporteur hochwertiger Destillate nach China.
China hatte bereits im Oktober letzten Jahres Schutzmaßnahmen für bestimmte Lieferungen angeordnet. Damals standen Produzenten aus Frankreich im Mittelpunkt des Interesses. Dass die aktuelle Entscheidung kurz nach dem Besuch des chinesischen Chefdiplomaten Wang Yi in Berlin und Brüssel getroffen wurde, ist wohl kein Zufall. Nächste Woche wird der Konflikt in Paris erneut diskutiert. Der Konflikt droht, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Partnern langfristig zu belasten.