Streik bei Bad Liebenwerda
19 June 2025, 09:55 Uhr
Beschäftigte fordern höhere Entgelte. Belegschaft legt Arbeit für einen Tag nieder.
Seit Dienstagabend ruhte der Betrieb bei den Mineralquellen Bad Liebenwerda im Landkreis Elbe-Elster. Anlass war ein Warnstreik, zu dem die NGG aufgerufen hatte. Die Arbeitsniederlegung dauerte 24 Stunden an. Hintergrund war der schleppende Verlauf der laufenden Tarifverhandlungen.
Die Gewerkschaft pocht auf eine Erhöhung der Bezahlung um 8,5 Prozent, und das Unternehmen bietet bislang lediglich eine Steigerung um drei Prozent an. Kritisiert wird das erhebliche Gefälle zwischen dem brandenburgischen Standort und einem Schwesterwerk in Hessen. Dort verdienen Beschäftigte im gleichen Aufgabenbereich monatlich mehrere Hundert Euro mehr. Diese Differenz könne bis Ende des Jahres auf über 500 Euro anwachsen, sollte es keine Anpassung geben.
Verhandlungsführer Olaf Klenke erklärte, es sei nicht akzeptabel, dass Jahrzehnte nach der Vereinigung Deutschlands unterschiedliche Löhne für identische Aktivitäten gezahlt würden. Die RhönSprudel Gruppe betont dagegen, die Vergütung in Bad Liebenwerda liege bereits deutlich über dem Schnitt vergleichbarer Betriebe in der Region. In den vergangenen vier Jahren seien die Entgelte um fast ein Drittel gestiegen.
Laut Geschäftsführer Christian Schindel müsse ein neues Abkommen tragfähig und realistisch sein. Kompromisse seien nur mit beidseitiger Bereitschaft möglich. Die nächste Gesprächsrunde ist für den 24. Juni angesetzt.