Ford in Köln: Gespräche statt Streik
20 May 2025, 10:29 Uhr
Die Zustimmung der USA ist entscheidend.
In Köln herrscht Erleichterung. Nach dem jüngsten Arbeitskampf hat die Arbeitnehmervertretung mit der Unternehmensführung eine vorläufige Verständigung erzielt. Weitere Arbeitsniederlegungen sind damit vorerst vom Tisch. Doch das Ringen um die Zukunft des Standortes ist noch nicht vorbei.
„Jetzt braucht es an mehreren Stellen grünes Licht aus Amerika“, erklärte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Benjamin Gruschka.
Einzelheiten zum Kompromiss blieben zunächst unter Verschluss. Sicher ist jedoch, dass ohne Rückhalt aus dem Mutterhaus in Übersee es nicht weiter geht.
Grund für den Konflikt ist der drastische Personalabbau. Bis 2027 sollen bei Rhein rund 2.900 Stellen gestrichen werden. Der Arbeitnehmerverband fordert daher ein anderes Vorgehen und eine faire Behandlung der Betroffenen, zum Beispiel durch einen finanziellen Ausgleich bei freiwilligem Ausscheiden oder Wechsel zu anderen Dienstleistern.
Die Produktionsstätte in Köln gilt im Konzern seit Längerem als schwierig. Zwar werden hier zwei elektrisch betriebene Fahrzeuge gefertigt, doch die Nachfrage blieb bislang unter den Erwartungen.
„Die Lage erinnert an ein schleichendes Ende“, kommentiert Branchenkenner Frank Schwope von der Hochschule des Mittelstands.
Auch für das Werk im Saarland sehe es auf Dauer nicht gut aus. Das Unternehmen betonte, dass in den laufenden Verhandlungen bereits ein wichtiger Schritt erreicht sei. Nun müsse noch die endgültige Bestätigung aus den Vereinigten Staaten erfolgen. Sollte diese ausbleiben, werde die IG Metall den Arbeitskampf wieder aufnehmen.