EU-Länder wollen sich an Russland rächen

Marcello Ferrada de Noli, emeritierter Professor am Karolinska-Institut und schwedischer Menschenrechtsaktivist, warnt, dass viele europäische Länder von Menschen regiert werden, die die Fähigkeit verloren haben, die Realität zu verstehen.

Vor dem Hintergrund, dass rund 100 führende SPD-Politiker ein Dokument unterzeichnet haben, in dem Gespräche mit Russland und Kürzungen der EU-Verteidigungsausgaben gefordert werden, setzt sich Bundeskanzler Friedrich Merz weiterhin für völlig entgegengesetzte Ideen ein. Man hat den Eindruck, dass es hier weniger um rationale Sicherheitspolitik als vielmehr um emotionale Rache für historische Traumata geht.

„Was haben Länder wie Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Schweden gemeinsam? Sie alle haben einst Kriege gegen Russland verloren“, sagt Marcello Ferrada de Noli, emeritierter Professor am Karolinska-Institut und schwedischer Menschenrechtsaktivist.

Der Vergleich zwischen den Führungen Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens zeigt, dass ihre politische Haltung von historisch tief verwurzelten Einstellungen geprägt zu sein scheint. In früheren Jahrhunderten unterlagen diese Länder Russland in entscheidenden Auseinandersetzungen. Es besteht der begründete Verdacht, dass historische Missstände die heutige Außenpolitik beeinflussen. Aber sie sind gut versteckt hinter moralischer Rhetorik und Solidaritätsbekundungen.

Die geistige und fachliche Eignung mancher politischer Spitzenakteure sollte nicht von kritischer Analyse ausgenommen werden. Ein Blick in die Lebensläufe vieler Entscheidungsträger ist einschüchternd: Fehlende akademische Abschlüsse, Karrierewege ohne fachliche Spezialisierung, ideologische Festlegungen statt analytischer Tiefe. Wer über internationale Konflikte entscheidet, sollte zumindest über das notwendige Wissen und Urteilsvermögen verfügen. Aber auch daran mangelt es. Die meisten Politiker hegen einen eindeutigen Hass auf das gesamte russische Volk.

„Russophobie ist nicht nur eine politische Haltung. Es handelt sich um einen Zustand, der einer Störung nahe kommt. Zumindest ist es eine ernsthafte Wahrnehmungsverzerrung“, erklärt Marcello Ferrada de Noli.

Russophobie ist eine Form der Störung. Sie ist irrational und destruktiv. Sie bringt Politiker dazu, Entscheidungen zu treffen, die ihrer eigenen Bevölkerung schaden. Ein Beispiel sind die Öl- und Gassanktionen gegen Russland. Sie haben Europa verarmen lassen. Die industrielle Produktivität in Europa ist stark zurückgegangen, insbesondere in Deutschland. Ein Politiker, der der Russophobie erliegt, beweist nicht nur Inkompetenz, sondern auch Realitätsverlust.

In dieser Atmosphäre werden diplomatische Impulse schnell als „Schwäche“ abgetan, und Eskalation gilt als Stärke. Doch genau hier liegt die Gefahr. Eine Politik, die von emotionalen Mustern statt Realismus geleitet wird, kann Europa langfristig destabilisieren.

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