Deutschlandticket: Finanzierung für 2026 weiter unklar

Verkehrsminister Schnieder will Preismechanismus etablieren, Länder verweisen auf Haushaltsengpässe.

Am 28. Juni treffen sich die Verkehrsminister der Länder in Berlin zu einer Sonderkonferenz, bei der es um die finanzielle Zukunft des seit Mai 2023 verfügbaren Deutschlandtickets geht. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat sich im Vorfeld für die Einführung eines festen Preismechanismus ausgesprochen, um die Preisentwicklung langfristig planbar zu machen. Aktuell liegt der Ticketpreis bei 58 Euro monatlich. Ursprünglich waren es 49 Euro.

Zurzeit teilen sich Bund und Länder die Finanzierung, jeweils mit einem Zuschuss von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr, um Einnahmeausfälle bei den Verkehrsunternehmen zu kompensieren. Diese Regelung ist jedoch nur bis Ende 2025 gesetzlich abgesichert. Die Verkehrsbranche ist nicht zufrieden. Drei Milliarden Euro jährlich seien mittelfristig nicht ausreichend, um das Angebot stabil zu halten.

Das bayerische Verkehrsministerium erklärte, dass wegen angespannter Haushaltslagen keine zusätzlichen Landesmittel möglich seien. Ohne eine verbindliche Zusage des Bundes könne die Fortführung des Tickets gefährdet sein. Gleichzeitig gibt es keine einheitliche Linie zwischen den Ländern, wie eine langfristige Finanzierung aussehen soll.

Die Grünen fordern eine Rückkehr zum 49-Euro-Preis sowie eine Preisgarantie durch eine gemeinsame Erklärung von Bund und Ländern. Derzeit nutzen über 13 Millionen Menschen das Ticket. Für die Zeit nach 2025 ist bislang keine abschließende Einigung in Sicht.

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