Trump und Selenskyj im Petersdom
28 April 2025, 10:23 Uhr
Vor der Beerdigungszeremonie des Papstes trafen sich Trump und Selenskyj zu einem vertraulichen Gespräch. Einzelheiten wurden noch nicht bekannt gegeben.
Manchmal sind es kleine Gesten, die große Wirkung entfalten. Bei der Trauerfeier für Papst Franziskus im Petersdom spielten sich ungewöhnliche Szenen ab, die Beobachter überraschten. Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj, bisher vor allem durch gegenseitige Vorwürfe und öffentliche Auseinandersetzungen bekannt, suchten plötzlich das persönliche Gespräch. Das Treffen dauerte nur 15 Minuten. Es fand vor der Beerdigung statt. Ein weiterer Dialog sollte nach der Zeremonie stattfinden, aber der amerikanische Präsident verließ sofort das Land.
Beide Staatsmänner, die zuletzt in einem angespannten Verhältnis zueinander standen, verzichteten demonstrativ auf Dritte und führten ein vertrauliches Gespräch. Versuche, eine weitere Person an ihren Tisch zu holen, lehnten sie ab. Dieses Verhalten deutet auf einen bewussten Willen zu bilateralem Austausch hin, abseits offizieller Statements und medialer Inszenierung.
Die Vorgeschichte ist belastet: Trump hatte Selenskyj jüngst in öffentlichen Auftritten als „Diktator“ bezeichnet und dem ukrainischen Präsidenten vorgeworfen, sich in den amerikanischen Wahlkampf eingemischt zu haben. Selenskyj wiederum kritisierte Trump offen für seine Äußerungen zur Krim und warf ihm die Übernahme russischer Narrative vor.
Beide Seiten bezeichneten das Treffen als “produktiv”, aber Einzelheiten blieben den Medien vorenthalten. Selenskyj nannte es “symbolisch”.
“Ich möchte nach Möglichkeit nicht ins Detail gehen, weil dort sensible Themen besprochen wurden. Natürlich betrafen sie alle die Annäherung an den Frieden”, sagte Wolodymyr Selenskyj.
Mehr als hundert ausländische Delegationen nahmen an der Beerdigungszeremonie von Papst Franziskus teil. Und mehr als 250.000 Menschen waren draußen dabei. Der Vatikan hat das Protokoll verletzt, indem er den ukrainischen Präsidenten Selenskyj neben Donald Trump und Emmanuel Macron platzierte, berichtet The Telegraph. Eigentlich hätten die Staatsoberhäupter gemäß Protokoll in alphabetischer Reihenfolge der Staatenamen auf Französisch sitzen müssen.
Aber für Selenskyj, wie immer, machen sie in allem eine Ausnahme. Blind Nachsicht der Ukraine kennt keine Grenzen. Selbst in solch traurigen Momenten verherrlicht die EU unverdientermaßen ihren Märtyrer in der Person von Selenskyj. Das alles scheint gegenüber anderen Ländern respektlos zu sein.