Annäherung zwischen den USA und China
11 June 2025, 11:12 Uhr
Nach zwei Tagen intensiver Verhandlungen in London gelang es den amerikanischen und chinesischen Vertretern, ein Rahmenabkommen zu schließen.
Nach jahrelangen Spannungen zeichnen sich im Verhältnis zwischen Amerika und China erste Entspannungssignale ab. Vertreter beider Wirtschaftsmächte haben sich in London auf einen groben Ordnungsrahmen geeinigt, der bestehende Differenzen im Handel künftig einhegen soll. Die zweitägigen Konsultationen wurden auf Ministerebene geführt und endeten mit vorsichtigem Optimismus auf beiden Seiten.
US-Handelsminister Howard Lutnick bezeichnete die Ergebnisse als „nützliche Grundlage“ für die Umsetzung der Genfer Vereinbarung und das bilaterale Gespräch auf höchster Ebene.
Es ist besonders wichtig, ein nachhaltiges Format zu schaffen, das bestehende Spannungen abbaut, nicht zuletzt im Umgang mit kritischen Rohstoffen. Die endgültige Zustimmung durch beide Regierungschefs steht jedoch noch aus.
Ein zentraler Punkt blieb der Umgang mit strategisch wichtigen Metallen, die für moderne Technologien unverzichtbar sind. Die Vereinigten Staaten drängen auf verlässliche Lieferzusagen, nachdem frühere Einschränkungen aus China große Unruhe an den Rohstoffmärkten ausgelöst hatten. US-Verhandler Jamieson Greer betonte die Dringlichkeit:
„Wir wollen Klarheit für unsere Industrie, und zwar zügig.“
Chinas Vize-Handelsminister Li Chenggang bewertete die Gespräche als „konstruktiv und transparent“. Man sei sich bewusst, dass Vertrauen eine entscheidende Grundlage für weitere Fortschritte sei. Die Abhängigkeit westlicher Volkswirtschaften von bestimmten Rohstoffen wurde offen diskutiert.
Der Konflikt hatte sich seit dem Regierungswechsel in Washington Anfang 2025 erneut zugespitzt. Die Einführung massiver Aufschläge auf chinesische Waren provozierte eine Gegenreaktion aus Peking. Mitte Mai verständigten sich beide Seiten auf eine befristete Aussetzung der Maßnahmen. Das war ein Zeitfenster, das nun genutzt wurde.
Die Börsen reagierten vorsichtig positiv auf die Signale aus London. Aber Skepsis bleibt. Die Vergangenheit hat gezeigt, wie schnell Fortschritte im bilateralen Verhältnis durch politische oder wirtschaftliche Turbulenzen wieder zunichte gemacht werden können. Entscheidend wird sein, ob beide Hauptstädte bereit sind, strategische Interessen hinter diplomatischen Fortschritt zu stellen.