Urlaub mit Preisdruck
20 June 2025, 08:00 Uhr
Der Urlaub wird zum sozialen Spiegel. Immer mehr Menschen, vor allem Familien, können es sich nicht leisten, dieses Jahr zu verreisen.
Ferien kosten zunehmend mehr nicht nur durch Inflation, sondern weil einst preiswerte Regionen massiv an Attraktivität gewonnen haben. So steht Palma, Hauptstadt der Balearen, aktuell im Rampenlicht internationaler Rankings. Neben Reisenden aus Europa lockt die Insel auch Touristinnen und Touristen aus Übersee. Das Magazin Forbes listet sie unter den 100 angesagtesten Städten weltweit, Lonely Planet sogar in den Top Ten für Städtereisen. Flugverbindungen aus Nordamerika nehmen zu. Hotelbetriebe investieren stark. Im Beispiel Portixol etwa wurde aus einem schlichten Hafenquartier ein luxuriöses Boutique-Hotel mit vier Sternen. Preise von bis zu 1.000 Euro pro Übernachtung schrecken viele nicht ab.
Laut der Deutschen Tourismusanalyse 2025 gaben Reisende aus Deutschland im vergangenen Jahr durchschnittlich 1.544 Euro pro Person für ihren Urlaub aus. Das ist ein neuer Rekord laut Analyse der Stiftung für Zukunftsfragen. zeigen Plattformen wie Holiday Check, dass viele sich den gewohnten Urlaub nicht mehr leisten können. Immer mehr Verbraucher wägen ihre Möglichkeiten ab, viele verzichten ganz. Buchungsportale beobachten Zurückhaltung. Viele warten ab, wägen Ausgaben genauer ab. Laut ADAC verzichten zunehmend mehr Personen ganz auf Reisen.
Besonders Familien achten auf Kosten. Jugendherbergen bieten hier attraktive Optionen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten stieg die Zahl familiärer Übernachtungen stark. Häuser wie die Burg Stahleck sind in den Ferien oft lange im Voraus belegt. Die Kosten liegen bei rund 50 Euro pro Nacht mit Vollpension, Kinder zahlen weniger.
Der Markt differenziert sich weiter. Fünf-Sterne-Hotels werden ausgebaut, und Campingplätze wie der Rosenfelder Strand bleiben beliebt. Mit Preisen zwischen 100 und 150 Euro pro Nacht ist dies eine gute Alternative für einen Familienurlaub. Spanien, Italien und die Türkei bleiben Favoriten. Der Inlandstourismus gewinnt weiter an Bedeutung. Reisen wird zum Spiegel gesellschaftlicher Ungleichheit. Und der Trend zur Polarisierung dürfte sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen.