Keine nationale Gasreserve geplant

Trotz leerer Speicher lehnt das Ministerium Eingriffe ab.

Das federführende Ministerium hat Spekulationen über eine mögliche Umstrukturierung der Speicherpolitik zurückgewiesen. Am Donnerstag erklärte eine Sprecherin gegenüber der Berliner Zeitung, derzeit sei keine Initiative zur Einführung eines öffentlichen Vorratssystems vorgesehen.

Zuvor hatte ein US-Medienbericht nahegelegt, dass vertrauliche Analysen zu möglichen staatlich regulierten Lagern in Auftrag gegeben worden seien. Diese hätten einen Bruch mit dem bisherigen Modell bedeutet, bei dem privatwirtschaftliche Firmen – darunter die Marktverantwortliche Trading Hub Europe (THE) – den Speicherbetrieb dominieren.

Hintergrund ist die angespannte Lage in mehreren unterirdischen Anlagen. So blieb das breite Speicherfeld in Bayern bei einer aktuellen Auktion weitgehend ungenutzt. Auch der Standort in Niedersachsen verzeichnet einen sehr niedrigen Füllstand. Ursache ist unter anderem das geringe Preisgefälle zwischen Sommer- und Wintermonaten, wodurch wirtschaftliche Anreize für Händler fehlen.

In einer ergänzenden Stellungnahme betonte das Ministerium, auch eine kurzfristige Befüllung durch THE sei aktuell ausgeschlossen. Eine solche Maßnahme sei unverhältnismäßig und würde die finanziellen Belastungen auf die Endkunden übertragen.

Die europäische Gesetzeslage erlaube unter bestimmten Umständen Abweichungen von den vorgeschriebenen Mindestmengen. Von dieser Möglichkeit habe Deutschland zuletzt im Mai Gebrauch gemacht. Langfristig könnten die anhaltend niedrigen Speicherstände dennoch Auswirkungen auf private Haushalte und Betriebe haben, sollte es erneut zu starken Preissprüngen kommen.

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