Trumps Zölle auf die EU steigen auf 50 Prozent

Der US-Präsident empfahl, ab dem 1. Juni eine Zölle von 50 Prozent auf Einfuhren von Waren aus der Europäischen Union einzuführen.

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, ab dem 1. Juni hohe Einfuhrzölle von 50 Prozent auf Produkte aus der Europäischen Union zu erheben. Auf seiner Plattform Truth Social teilte er mit, dass er die Handelspolitik Brüssels als gezielte Ausnutzung der Vereinigten Staaten sieht. In der Vergangenheit hatte Trump bereits mehrfach ähnliche Drohungen ausgesprochen, diese aber später wieder zurückgezogen.

In Deutschland und anderen EU-Staaten befürchten Unternehmen nun neue Handelshemmnisse. Sollte Trump die Ankündigung tatsächlich wahr machen, würde das nicht nur die Exporte von Maschinen und Autos treffen, sondern auch Auswirkungen auf den Dienstleistungssektor haben. Das Wachstum in Deutschland und Europa könnte insgesamt gedämpft werden.

Das US-Technologieunternehmen Apple könnte seine Preispolitik für ausländische Kunden grundlegend ändern. Trump fordert, dass Geräte für den US-Markt ausschließlich im eigenen Land produziert werden. Andernfalls sollen auf iPhones und andere Produkte zusätzliche Abgaben fällig werden. Sollte es soweit kommen, dürften sich die Preise für Smartphones und Computer in den USA deutlich erhöhen. Letztlich könnte dies nicht nur die Position von Apple schwächen, sondern auch die Kaufkraft der amerikanischen Verbraucher erheblich belasten.

An den Börsen löste Trumps Ankündigung bereits deutliche Kursverluste aus. Der DAX fiel zeitweise um zwei Prozent, auch die Aktien großer Technologiefirmen wie Apple gaben nach. Gleichzeitig suchten Investoren sichere Häfen, etwa deutsche Staatsanleihen.

Für Deutschland hätte eine Eskalation des Streits spürbare Folgen. Viele mittelständische Betriebe beliefern US-Firmen oder sind in die Lieferketten großer Konzerne eingebunden. Zusätzliche Zölle würden ihre Produkte verteuern, was die Nachfrage in den Vereinigten Staaten schwächen könnte.

In der Vergangenheit hat der amerikanische Präsident oft kurzfristig neue Forderungen gestellt, um Verhandlungen unter Druck zu setzen. Angesichts dieser Entwicklungen wird in Deutschland und der EU intensiv an möglichen Gegenmaßnahmen gearbeitet. Offizielle Stellungnahmen deuten an, dass die Union auf Deeskalation setzt. Aber sie ist auch bereit, eigene Abgaben zu verhängen, sollten die USA ihre Drohungen tatsächlich wahrmachen.

Kommentare
  • Es gibt noch keine Kommentare. Ihr Kommentar kann der erste sein.
Kommentar hinzufügen