Thyssenkrupp plant große Umstrukturierung

Die Autonomie der Geschäftsbereiche des Unternehmens wird gestärkt. Aber auch Entlassungen sind geplant.

Der Traditionskonzern aus Essen setzt seine Neuausrichtung fort. Nach den bereits angekündigten Plänen für zwei zentrale Geschäftsbereiche will das Unternehmen alle weiteren Sparten in den kommenden Jahren ebenfalls ausgliedern. Das Ziel ist eine flexiblere Struktur und die Öffnung für neue Investoren.

In einer Mitteilung erklärte der Industriekonzern, dass langfristig sämtliche Geschäftsbereiche eigenständig aufgestellt werden sollen. Damit würden nicht nur die beiden bisherigen Abspaltungen, Marine Systems und Stahl, sondern auch weitere Teile des Unternehmens eine neue Zukunft erhalten. Für die ersten Schritte sind bereits konkrete Maßnahmen bekannt. Der Verkauf von Anteilen an der Marinesparte sowie die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens im Stahlbereich mit einem tschechischen Partner gelten als Meilensteine.

Auch für die übrigen Sparten sind weitreichende Änderungen geplant. Werkstoffe und Komponentenfertigung sollen ebenfalls für Beteiligungen geöffnet und danach in eine selbstständige Struktur überführt werden. Entscheidend ist dabei, dass externe Investoren sich beteiligen könnten. Sobald die Grundlagen geschaffen sind, solle dann die vollständige Eigenständigkeit dieser Bereiche erfolgen. Damit will Thyssenkrupp einen flexiblen und wettbewerbsfähigen Konzern schaffen, wie es hieß. Medienberichte sprachen in diesem Zusammenhang von einem möglichen Umbau zu einer Holdinggesellschaft, die künftig als Muttergesellschaft agieren könnte.

Darüber hinaus ist auch eine Ausgliederung von „Decarbon Technologies“ vorgesehen – einer Einheit, die Technologien zur Verringerung von Emissionen entwickelt. Hierbei ist vorgesehen, dass Thyssenkrupp in der Regel Mehrheitsbeteiligungen behält. So sollen weiterhin entscheidende Weichen von der Konzernführung gestellt werden können. Laut Mitteilung verspreche man sich davon eine bessere Transparenz für Investoren und zugleich mehr Verantwortung für die einzelnen Geschäftsbereiche.

Im Zuge dieser Veränderungen wurden zuletzt Berichte über einen möglichen Personalabbau bekannt. Laut „Bild“ soll insbesondere die Verwaltung von derzeit 500 auf 100 Stellen schrumpfen. Insgesamt könnten bis zu 1.000 Arbeitsplätze entfallen. In der aktuellen Mitteilung bestätigt das Unternehmen diese Zahlen jedoch nicht. Bereits vor einigen Monaten war ein Stellenabbau in der Sparte für Autokomponenten bekanntgegeben worden, der 1.800 Mitarbeiter betraf.

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