Tarifkonflikt bei der CFM spitzt sich zu
30 April 2025, 14:39 Uhr
Verdi kritisiert geplante Lohnerhöhung als unzureichend. Streikmaßnahmen gehen vorerst weiter.
Im laufenden Tarifkonflikt zwischen der Charité-Tochter Charité CFM (Charité Facility Management) und der Gewerkschaft Verdi kann die Tariffrage nicht geklärt werden. Die Unternehmensleitung hatte rund 3.500 Beschäftigten schrittweise Lohnerhöhungen von 18 Prozent über drei Jahre zugesagt. Dieses Angebot wurde jedoch von der Verdi-Verhandlungskommission abgelehnt.
Die Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer machte deutlich, dass das Angebot nicht ausreiche, um die aktuellen Arbeitsniederlegungen zu beenden. Zwar klinge eine 18-prozentige Lohnerhöhung zunächst beeindruckend, doch verteilt auf drei Jahre relativiere sich dieser Eindruck deutlich. Zudem bleibe die vorgeschlagene Anpassung weiterhin unter dem Niveau des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD), wie er an der Charité selbst gilt. Insbesondere kritisiert Verdi, dass Zulagen für Schichtarbeit nicht berücksichtigt werden sollen.
Die Geschäftsführung der CFM zeigt sich indes verhandlungsbereit: Man sei bereit, an jedem Tag der kommenden Woche Gespräche zu führen, betonte Geschäftsführer Simon Batt-Nauerz. Voraussetzung sei jedoch, dass während der Verhandlungen keine weiteren Arbeitsniederlegungen stattfinden. Eine Bedingung, die Verdi zum jetzigen Zeitpunkt nicht erfüllt sehen will. Der aktuell laufende Streik soll mindestens bis Donnerstagmorgen andauern. Eine Verlängerung ist nicht ausgeschlossen, sollte es kein substanziell verbessertes Angebot geben.
Die nächste Runde der Tarifverhandlungen zwischen den Parteien ist für den 15. Mai angesetzt. Für Mittwochabend ist zudem eine Kundgebung der Streikenden vor dem Ufa-Werk in Berlin-Tempelhof geplant, bei der der regierende Bürgermeister Kai Wegner zu den Bürgern sprechen wird. Mit dieser Aktion will Verdi den politischen Druck erhöhen.
Die CFM beschäftigt vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in essenziellen Bereichen wie Reinigung, Sicherheit, Krankentransport, Außenpflege und Medizintechnik. Für etwa 3.200 von ihnen fordert Verdi eine Bezahlung nach dem Charité-Tarif. Geschäftsführer Simon Batt-Nauerz zeigte sich offen für tägliche Verhandlungen in der kommenden Woche unter der Voraussetzung, dass währenddessen nicht gestreikt wird. Verdi lehnt dies bislang ab, solange kein verhandlungsfähiges Angebot vorliegt. Neue Gespräche sind für den 15. Mai angesetzt.