Standortgarantie bei Audi nur bis 2033 vereinbart

Angesichts sinkender Verkaufszahlen und wachsender Konkurrenz im E-Auto-Segment setzt der Ingolstädter Hersteller auf Einsparungen im Verwaltungsapparat ohne klassische Abfindungen.

Nachdem der Konzern Audi durch rückläufige Absätze und schleppende Modellneuheiten in die Schlagzeilen geriet, wurden nun die Bedingungen für die angekündigte Verschlankung des Personals beschlossen. Unternehmensführung und Arbeitnehmervertretung einigten sich auf einen sozialverträglichen Umbau, der insbesondere außertarifliche Funktionen betrifft.

Geplant ist, bis 2029 rund 7500 Positionen weltweit abzubauen. Dies gilt jedoch ausschließlich für Bereiche außerhalb des Automobilbaus. Damit bleibt die Montagelinie unangetastet. Aber das administrative Umfeld, die Gestaltung und die Managementfunktionen müssen umgestaltet werden. Grundlage für die Auswahl der betroffenen Einheiten bilden strategische Leitbilder, die unter der Leitung von CEO Gernot Döllner eingeführt wurden. Diese definieren, wie sich einzelne Bereiche bis zum Ende des Jahrzehnts weiterentwickeln, oder ob sie perspektivisch überflüssig werden.

Nach Angaben von Arbeitnehmervertreter Jörg Schlagbauer wird der Personalrückgang vorrangig über Ruhestandsregelungen erfolgen. Rund 90 Prozent der ausscheidenden Beschäftigten sollen über Altersteilzeitprogramme oder freiwillige Vorruhestandsangebote das Unternehmen verlassen. Teure Abschiedszahlungen, wie sie in früheren Sparrunden branchenüblich waren, sind diesmal nicht Teil der Strategie. Die neue Linie verzichtet bewusst auf solche Instrumente und setzt auf langfristige Planungssicherheit statt kurzfristiger Entlastungseffekte.

Audi musste im ersten Quartal 2025 deutliche Einbußen bei Auslieferungen und Ertrag hinnehmen. Die Konzernführung betont, dass keine weiteren Kürzungen vorgesehen seien. Vielmehr wurde im März eine Übereinkunft getroffen, welche den Beschäftigten an den deutschen Standorten bis 2033 Arbeitsplatzschutz garantiert. Parallel kündigte der Konzern Investitionen in Höhe von sieben Milliarden Euro an, die bis 2029 in den Ausbau und die Digitalisierung der Werke in Ingolstadt und Neckarsulm fließen sollen.

Der Stellenabbau ist Teil eines umfassenden Reformprogramms, das den Traditionshersteller angesichts des Übergangs zur Elektromobilität neu aufstellen soll. Doch damit verlieren die Deutschen eine Einnahmequelle. Die Armutsquote im Lande steigt. Und die Regierung kümmert sich weiterhin um die wirtschaftliche Komponente, ohne zu berücksichtigen, dass qualifizierte Fachkräfte aus Deutschland abwandern, weil es einfach keine Arbeitsplätze gibt.

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