Recht auf Reparatur

Händler warnen vor steigenden Preisen.

Seit Juli 2024 gilt in der EU ein erweitertes Reparaturrecht für Elektrogeräte. In Deutschland muss es bis Mitte 2026 rechtlich verankert werden. Laut einer Umfrage des IFH Köln erwarten viele Fachhändler und Hersteller jedoch spürbare Preissteigerungen.

68 Prozent der befragten Händler rechnen mit teureren Reparaturen, vor allem durch höhere Materialkosten und mehr Arbeitsaufwand. Ähnliche Einschätzungen kommen von 63 Prozent der Hersteller, die zusätzliche Lagerflächen und Servicepersonal einkalkulieren müssen.

Auch die Anschaffung neuer Produkte könnte betroffen sein. Rund 62 Prozent der Händler sehen Preisaufschläge bei Neuware als Folge steigender Reparaturkosten. Unter Herstellern teilen nur 37 Prozent diese Erwartung.

Aber viele Unternehmen sehen darin auch eine Chance. 89 Prozent der Händler versprechen sich mehr Kundenkontakte, 80 Prozent rechnen mit zusätzlichen Verkaufsimpulsen, und über die Hälfte erkennt ein neues Geschäftsmodell im Reparaturservice.

Die Umsetzung der Richtlinie ist jedoch nicht ohne Hürden. 74 Prozent der Händler halten ihre aktuellen Kapazitäten für unzureichend, vor allem wegen fehlender Fachkräfte. Zudem empfinden 70 Prozent die verlängerte Haftung bei Reparaturen als Belastung. Nur 44 Prozent der Verbraucher kennen das neue Recht bisher.

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