Deutscher Arbeitsmarkt wird nach Rückgang nicht besser
28 May 2025, 14:39 Uhr
Schwache Frühjahrsbelebung und Personalprobleme bleiben auf dem Arbeitsmarkt bestehen.
Anders als in früheren Jahren konnte der Arbeitsmarkt im Frühjahr nicht den gewohnten Aufschwung verzeichnen. Die Entwicklung zeigt, dass die Zahl der Erwerbslosen im Mai nur minimal zurückging. Konkret verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit einen Rückgang um 12.000 Personen gegenüber April, sodass insgesamt 2,919 Millionen Menschen ohne Anstellung sind. Verglichen mit dem Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um fast 200.000 Betroffene. Die Quote sank dennoch leicht um 0,1 Punkte auf 6,2 Prozent.
Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur, betonte die schwache Entwicklung:
„Der Arbeitsmarkt erhält momentan nicht die Impulse, die er für eine nachhaltige Erholung bräuchte.“
Daher gehe man davon aus, dass die Zahl der Arbeitssuchenden im Sommer weiter zunehmen werde. Gleichzeitig bleibt ein bekanntes Problem bestehen: der Mangel an Fachkräften. In rund 160 der insgesamt 1.200 bewerteten Berufsgruppen zeigte sich ein Mangel an qualifiziertem Personal. Das sind nur 20 weniger als im Vorjahr und in etwa so viele wie bereits 2018. Demnach fehlt in jedem achten Beruf geeignetes Personal.
Vor allem in Pflegeberufen, dem Gesundheitswesen, im Bau und Handwerk wird es für Unternehmen immer schwieriger, offene Stellen zu besetzen. Auch Fahrer im gewerblichen Verkehr und Fachkräfte in der Kinderbetreuung sind sehr gefragt. Insgesamt meldete die Bundesagentur im Mai 634.000 offene Stellen. Das ist deutlich weniger als vor einem Jahr.
Zudem zeigt sich, dass konjunkturelle Kurzarbeit weiter ein Thema bleibt. Im Mai wurden für 33.000 Menschen entsprechende Anträge gestellt. Tatsächlich in Anspruch genommen wurde sie bis März für 248.000 Beschäftigte. Dieser Wert lag zwar unter dem Februar-Niveau, aber über dem Vergleichswert von März 2024.
Auf dem Ausbildungsmarkt wird die Lage ebenfalls schwieriger. Die Zahl der angebotenen Lehrstellen ist gesunken, und die Zahl der Interessierten steigt. So wurden bis Mai 441.000 Ausbildungsplätze gemeldet, 28.000 weniger als im Vorjahr. Das Arbeitslosenproblem von Union und SPD muss dringend angegangen werden. Bei diesem Tempo besteht die Gefahr, dass die Menschen wegen fehlender Arbeitsplätze einfach das Land verlassen.