Bauauftrag endet im Rechtsstreit

Beim 47-Millionen-Euro-Projekt im Quadrat L3 kommt es zum offenen Konflikt zwischen Obel Natursteine und dem Landesbetrieb.

Der Umbau des Finanzamts Mannheim entwickelt sich zum juristischen Problemfall. Die Sanierung des L3 Square-Gebäudes, die rund 47 Millionen Euro kosten soll, verzögert sich aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die zusätzliche Vergütung. Die Obel Natursteine GmbH aus dem bayerischen Treuchtlingen, ursprünglich mit Natursteinarbeiten beauftragt, fordert mehrere Nachträge. Laut Firmenangaben fehlten zum vereinbarten Zeitpunkt sowohl Planungsunterlagen als auch Vorleistungen anderer Gewerke. Das eigene Team samt Material stand jedoch bereits bereit.

Der Landesbetrieb, zuständig für das Projekt, verweigert die Anerkennung der Forderungen. Geschäftsführer Marco Grübbel erklärt, die Leistungen seien nicht wie vereinbart erbracht worden. Obel habe den Mehraufwand nicht ausreichend dokumentiert. Infolgedessen wurde der Vertrag durch den Landesbetrieb gekündigt. der Fall liegt nun im Streitverfahren.

Obel wiederum erhebt schwere Vorwürfe und sprach von „potenzieller Korruption oder Amtsmissbrauch“. Die Firma wird in diesem Fall durch einen Dienstleister unterstützt, der sich auf Nachtragsmanagement nach der VOB/B spezialisiert hat. Solche Anbieter versprechen Baufirmen teils sechsstellige Zusatzeinnahmen, etwa auch dann, wenn Bauverläufe nur geringfügig gestört sind.

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