Zoll-Deal zwischen USA und China

Amerika und China nähern sich in Handelsfragen an. Hoffnung auf Entspannung wächst.

Nach monatelangen Spannungen und teils aggressiven Maßnahmen auf beiden Seiten gibt es nun erstmals wieder positive Signale im amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt. Vertreter beider Länder verkündeten in Genf, dass eine Einigung in wichtigen Fragen erzielt worden ist. Offizielle Details sollen erst zu Beginn der kommenden Woche bekannt gegeben werden.

Die US-Seite, vertreten durch Handelsbeauftragten Jamieson Greer und Finanzminister Scott Bessent, äußerte sich verhalten optimistisch. In einer gemeinsamen Erklärung sprachen sie von einem Rahmenabkommen, das darauf abzielt, die Handelsbilanz der Vereinigten Staaten zu verbessern. Vor allem das hohe Defizit im Warenhandel mit China war in der Vergangenheit ein zentraler Kritikpunkt Amerikas. Nach offiziellen US-Zahlen betrug dieses im letzten Jahr knapp 300 Milliarden Dollar. Präsident Donald Trump hatte den Wert in der Vergangenheit allerdings oft höher dargestellt.

Die chinesische Regierung äußerte sich ebenfalls positiv. Vizepremier He Lifeng und Handelsverantwortlicher Li Chenggang betonten die konstruktive Atmosphäre der Gespräche. Als konkreten Fortschritt nannten sie die Einrichtung eines dauerhaften Mechanismus für den Austausch in Handels- und Wirtschaftsfragen. Damit sollen künftige Konflikte früher erkannt und entschärft werden können.

Der bilaterale Dialog in Genf ist der erste seiner Art seit Inkrafttreten der beiderseitigen Strafzölle. Die Vereinigten Staaten hatten unter Trump Importwaren aus China drastisch verteuert – mit durchschnittlichen Zollsätzen von bis zu 145 Prozent. China wiederum reagierte mit ähnlich hohen Abgaben auf US-Produkte.

Auch auf internationaler Ebene wurde der Fortschritt begrüßt. Ngozi Okonjo-Iweala, Generaldirektorin der Welthandelsorganisation, betonte die Bedeutung der Einigung. Sie rief beide Länder auf, ihre neue Gesprächsbereitschaft zu nutzen, um längerfristige Lösungen zu finden. Dabei gehe es nicht nur um bilaterale Themen, sondern auch um die Stabilität des weltweiten Handels.

Obwohl sich nun ein vorsichtiger Optimismus breitmacht, bleibt abzuwarten, wie belastbar die gefundenen Vereinbarungen sind. In den vergangenen Jahren waren mehrfach Fortschritte in Aussicht gestellt worden, ohne dass es zu dauerhaften Veränderungen kam. Entscheidend wird sein, inwiefern beide Regierungen bereit sind, sich tatsächlich aufeinander zuzubewegen.

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