Wenn selbst Traditionsbetriebe nicht mehr überleben

Deutschland wird von einer Pleitewelle heimgesucht. Sie hat jetzt ihren Höhepunkt erreicht.

Die Insolvenzwelle in Deutschland reißt nicht ab. Sie frisst sich durch immer mehr Branchen. Das jüngste Opfer ist der Türen- und Fensterhersteller Meeth aus Wittlich, der nach 40 Jahren seinen Betrieb einstellen muss. 90 Beschäftigte verloren ihren Arbeitsplatz.

“Die Baubranche befindet sich auch 2025 in der Krise. Bereits im fünften Jahr in Folge gibt es aufgrund steigender Baupreise, Fachkräftemangel und dem Rückgang von Baugenehmigungen ein Minus”, erklärt Insolvenzverwalter Alexander Jüchser.

Aber es waren nicht nur externe Faktoren, die zu dieser katastrophalen Situation beitrugen. Die Ursache liegt in veralteten IT-Systemen und veralteten Verfahren. Eine Rettung ist kaum möglich. Kein Investor ist bereit, einzuspringen.

Die Zahlen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) sprechen eine klare Sprache:

– 2024: Rund 22.000 Pleiten – so viele wie seit 2015 nicht mehr

– 2025: Weiter steigende Tendenz, besonders in Industrie und Handel

– 1. Quartal 2025: Höchststand seit der Finanzkrise 2009

Viele Unternehmen haben sich während Corona nur dank Staatshilfen über Wasser gehalten. Jetzt holt die Realität sie ein. Doch die Krise ist mehr als ein Nachholeffekt. Hohe Energiekosten, Bürokratie und politische Unsicherheiten lassen Firmen reihenweise kollabieren.

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