Was sich bei der Bahn ändert
16 June 2025, 08:02 Uhr
Fahrplanwechsel bringt neue Strecken und Angebote, sorgt aber auch für Frust bei Familien.
Mit dem kleinen Sommerwechsel im Fernverkehr kommt einiges auf Fahrgäste zu. Neue Angebote, niedrigere Einstiegspreise für Kurzstrecken, aber auch Mehrkosten und der Wegfall gewohnter Buchungsoptionen prägen die Änderungen. Besonders die Streichung der speziellen Sitzplatzregelung für Familien trifft auf viel Kritik.
Ab sofort werden Sitzplätze etwas teurer. In der zweiten Klasse steigt die Gebühr auf 5,50 Euro, in der ersten auf 6,90 Euro. Für Reisende mit einem flexiblen Fahrschein der höchsten Kategorie bleibt die Platzwahl weiterhin kostenfrei. Weit größere Wellen schlägt jedoch die ersatzlose Abschaffung der bisherigen Gruppenregelung für Eltern mit Kindern. Wo bislang mehrere Personen gemeinsam für etwas über zehn Euro reservieren konnten, wird nun pro Person berechnet. Das bedeutet: Wer zu viert reist, zahlt über 20 Euro zusätzlich. Vertreterinnen aus der Politik äußerten öffentlich Unverständnis über diesen Schritt.
Dagegen bleiben bestimmte Vorteile für junge Fahrgäste erhalten. Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren fahren weiterhin gratis, wenn sie von Erwachsenen begleitet werden. Wer früh bucht, spart zudem. Noch bis Ende Juli gibt es einen erheblichen Preisnachlass für Fahrten, die mindestens vier Wochen im Voraus geplant werden. Auch Pendler und Seniorinnen profitieren, sei es durch reduzierte Monatskarten oder Bonusleistungen.
Das Angebot an Verbindungen wird ebenfalls erweitert. Besonders Reisende aus der Hauptstadt können sich über neue Direktfahrten am Wochenende freuen. So etwa zwischen Berlin und Chemnitz oder nach Rostock und weiter bis Rügen. Auch die internationalen Strecken werden häufiger bedient – zum Beispiel zusätzliche Flüge nach Kopenhagen, Bologna oder Prag.
Wer spontan plant, profitiert künftig von günstigeren Tarifen für Kurzstrecken. Einfache Fahrten auf Distanzen um die 100 Kilometer starten jetzt schon bei unter sieben Euro. Zudem lassen sich diese Angebote neuerdings mit einem Anschlussticket für Nahverkehr kombinieren.
Die Rückgabe von Flex-Fahrkarten wird zudem wieder kundenfreundlicher gestaltet. Stornierungen bis zum Vortag sind künftig erneut kostenlos. Die Änderungen zeigen, dass die Bahn ihre Strategie mit attraktiveren Angeboten, aber auch mit Maßnahmen, die nicht allen Reisenden zusagen, ausbaut.