Streik bei Ford Köln
13 May 2025, 14:29 Uhr
Belegschaft wehrt sich gegen massiven Stellenabbau.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Kölner Ford-Werke haben Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Die IG Metall hat zum Streik aufgerufen, um sich gegen die geplante Streichung von fast 3.000 Stellen zu wehren. Der Ausstand soll von Mittwochmorgen bis zum Ende der Nachtschicht am Donnerstag andauern. Auslöser ist der angekündigte Personalabbau bis 2027, der bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf massiven Widerstand stößt.
Bei einer Abstimmung votierten über 93 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für die Arbeitsniederlegung. Die Gewerkschaft fordert einen Sozialtarifvertrag, der nicht nur hohe Abfindungen, sondern auch klare Perspektiven für die Beschäftigten bieten soll. Betriebsratsvorsitzender Benjamin Gruschka warf der Konzernführung vor, keine tragfähige Lösung für die Belegschaft zu haben.
Das Geschäft von Ford in Europa schwächelt seit Jahren. Die Produktion des Ford Fiesta wurde bereits eingestellt. In Köln werden nun zwei Elektromodelle gebaut, deren Verkaufszahlen jedoch enttäuschen. Trotz milliardenschwerer Investitionen ist der wirtschaftliche Erfolg bislang ausgeblieben. Der Marktanteil in Deutschland ist weiter rückläufig.
Unzureichende Absatzmengen, hohe Kosten und starker Wettbewerb, insbesondere durch chinesische Hersteller, setzten die Gruppe unter Druck. Diskutiert werden mehrere Szenarien: ein Rückzug aus Europa, eine Kooperation mit anderen Herstellern wie Renault oder ein verstärktes Engagement der US-Mutter mit neuen Modellen.