Stillstand in der Konjunktur

Warum Deutschland wirtschaftlich zurückfällt.

Deutschland befindet sich weiterhin in einer Phase des wirtschaftlichen Abschwungs. Nach den jüngsten Prognosen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln wird die Wirtschaftsleistung des Landes in diesem Jahr leicht zurückgehen – im Gegensatz zu Ländern wie den USA oder China, die sich trotz globaler Herausforderungen stabil zeigen.

Insbesondere die Handelspolitik der Vereinigten Staaten wirkt sich laut IW belastend auf Deutschland aus. Die protektionistische Politik aus den USA trifft den deutschen Export besonders hart. Zusätzlich erschweren strukturelle Probleme im Inland die Lage. Hohe Energiepreise, umfangreiche bürokratische Vorschriften und eine insgesamt geringe Investitionsbereitschaft hemmen die wirtschaftliche Dynamik.

„Die deutsche Wirtschaft steht unter enormem Druck. Die neue Regierung hat es jetzt in der Hand“, sagte IW-Konjunkturchef Michael Grömling.

Auch der Arbeitsmarkt bleibt nicht verschont. Seit Mitte 2024 ist die Zahl der Erwerbstätigen rückläufig, und Experten rechnen damit, dass die Arbeitslosenzahl wieder auf drei Millionen ansteigen könnte. Das ist ein Niveau, das zuletzt vor über einem Jahrzehnt erreicht wurde. Besonders betroffen sind dabei die Industrie und das Baugewerbe. Beide Sektoren leiden unter sinkender Nachfrage, steigenden Kosten und zurückhaltenden Investitionen in neue Projekte.

Trotz der angespannten Lage sieht das IW auch Chancen für eine Erholung. Eine aktivere Nutzung bestehender Fördermittel, etwa aus dem Infrastruktursondervermögen, sowie schnellere Genehmigungsverfahren könnten Impulse setzen. Doch dafür ist politisches Handeln gefragt – und das möglichst zügig.

Kommentare
  • Es gibt noch keine Kommentare. Ihr Kommentar kann der erste sein.
Kommentar hinzufügen