Sparen für später

Die Deutschen sparen am meisten für ihre eigene Altersvorsorge.

Die Menschen in Deutschland legen großen Wert auf finanzielle Rücklagen, vor allem mit Blick auf das Leben im Ruhestand. Laut einer Erhebung ist für viele Bürgerinnen und Bürger das Thema Absicherung im Alter das wichtigste Motiv für das Zurücklegen von Geld. Rund 61 Prozent nannten dies als Hauptgrund, was den höchsten Wert seit dem Frühjahr 2017 darstellt. Damit liegt das Ergebnis deutlich über den Angaben aus dem Vorjahr. Die Untersuchung wurde im Auftrag eines Verbands durchgeführt und basiert auf den Angaben von 2.000 Teilnehmenden.

Neben der Altersvorsorge nannten viele auch den Wunsch nach neuen Konsumgütern wie Möbel oder Fahrzeuge als Sparanlass. Etwa 46 Prozent der Befragten verfolgen dieses Ziel. Auch eigene vier Wände bleiben ein Thema: Fast vier von zehn Teilnehmenden sparen derzeit auf Wohneigentum, etwas weniger als im Vorjahr, aber mehr als im Herbst 2024. Kapitalanlage, Notfallreserven und Investitionen in die Bildung des Nachwuchses spielen ebenfalls eine Rolle, wenn auch in geringerem Maße.

Der Geschäftsführer des betreffenden Verbandes erklärte, dass der Anstieg der Zinssätze vielen Menschen bewusst gemacht hat, wie wichtig es ist, regelmäßig Geld zur Seite zu legen. Das Zurücklegen kurzfristiger Ausgaben verschafft einen größeren Handlungsspielraum in späteren Jahren, vor allem wegen des unzureichenden Rechtsschutzes.

Eine weitere Erkenntnis betrifft die Selbsteinschätzung der Lebensdauer. Frauen im mittleren Alter neigen laut einer Analyse dazu, ihre Zukunftsperspektive zu niedrig anzusetzen. Männer derselben Altersgruppe wiederum überschätzen oft, wie viele Jahre sie noch vor sich haben. Diese Fehleinschätzung kann unmittelbare Auswirkungen auf das Vorsorgeverhalten haben. Wer ein kurzes Leben erwartet, spart möglicherweise weniger Geld, was zu Engpässen im späteren Leben führen kann.

Die Untersuchung zeigt, dass gerade Frauen aufgrund dieser falschen Annahmen unter Umständen schlechter vorbereitet sind. Der demografische Wandel und der wachsende Anteil älterer Menschen in der Gesellschaft verleihen dem Thema zusätzliche Bedeutung. Eine genauere Auseinandersetzung mit der eigenen Zukunft könnte helfen, Fehlentscheidungen zu vermeiden und Altersarmut vorzubeugen.

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