Kitas in reichen und armen Vierteln. Was ist der Unterschied?

In ärmeren Bezirken ist es für Eltern viel schwieriger, einen Kindergartenplatz zu finden. Die Gemeinden mildern die Ungleichheiten jedoch in keiner Weise ab.

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass in genau den Stadtvierteln, in denen Kinder besonders von früher Förderung profitieren würden, oft die nötigen Kita-Plätze fehlen. Dabei ist es kein neues Problem, dass in Deutschland nicht jedes Kind einen Betreuungsplatz bekommt, doch die Verteilung dieser Plätze offenbart eine bedenkliche Schieflage zwischen Arm und Reich.

Wissenschaftler haben in einer umfassenden Analyse die Situation in über 2.600 Stadtteilen aus 52 deutschen Städten verglichen. In sozial benachteiligten Vierteln gibt es deutlich weniger Kitas als in wohlhabenderen Gegenden. Dort, wo viele Familien auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, ist das Angebot besonders dünn. In reichen Stadtteilen dagegen ist die Versorgung nicht nur besser, sondern übersteigt sie oft sogar den städtischen Durchschnitt deutlich.

Dabei wurde in den letzten Jahren zwar viel in den Ausbau investiert, nicht zuletzt aufgrund des Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz ab dem zweiten Lebensjahr. Doch der Ausbau hält mit der Nachfrage längst nicht mehr Schritt. Aktuell sollen rund 300.000 Kinder ohne Betreuungsplatz sein.

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