Gewinneinbruch und Absatzprobleme bei Porsche

Absatzeinbruch in China, Zollschock in den USA und strategische Unsicherheiten bei Zukunftsprojekten setzen dem Sportwagenhersteller massiv zu.

Der Start ins Jahr verlief für Porsche alles andere als vielversprechend. Der Stuttgarter Sportwagenhersteller, eine Tochter des Volkswagen-Konzerns, meldete deutlich schlechtere Geschäftszahlen als erwartet und musste daraufhin seine Prognosen drastisch nach unten korrigieren. Die operative Umsatzrendite, also der Gewinn vor Steuern im Verhältnis zum Umsatz, fiel im ersten Quartal auf nur noch 8,6 Prozent. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei starken 14,2 Prozent. Noch gravierender ist das Minus beim operativen Ergebnis. Dieses sackte um über 40 Prozent auf 760 Millionen Euro ab.

Die neue Geschäftsprognose lässt wenig Raum für Optimismus. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Porsche nun lediglich eine operative Rendite zwischen 6,5 und 8,5 Prozent. Auch beim Umsatz rechnet das Unternehmen mit bis zu zwei Milliarden Euro weniger – konkret zwischen 37 und 38 Milliarden Euro. Damit entfernt sich Porsche zunehmend von seinen langfristigen Renditezielen von über 20 Prozent.

Ein erheblicher Teil des Problems sind die zusätzlichen US-Zölle auf europäische Autoimporte, die unter der Regierung Trump eingeführt wurden. Da Porsche keine Produktion in den USA betreibt, müssen alle Fahrzeuge nun mit einem Aufschlag von 25 Prozent eingeführt werden. Weil das Unternehmen den US-Kunden stabile Preise garantiert hatte, muss es die Mehrkosten zunächst selbst tragen. Vorerst werden nur die Monate April und Mai in der Prognose berücksichtigt, doch ohne eine baldige Einigung zwischen Brüssel und Washington dürfte sich die Situation weiter zuspitzen.

Hinzu kommen Schwierigkeiten in China, einem der wichtigsten Absatzmärkte für Porsche. Dort gingen die Verkaufszahlen im ersten Quartal um satte 42 Prozent zurück. Statt mit Rabatten zu reagieren, setzt Porsche auf eine wertorientierte Preisstrategie. Besonders betroffen ist der elektrische Taycan, dessen Nachfrage im Luxussegment spürbar nachlässt.

Auch auf Investitionsseite gibt es Probleme. Der ursprünglich geplante Ausbau der Batteriezellproduktion bei der Porsche-Tochter Cellforce wird nicht wie geplant fortgesetzt. Ob ein neuer Partner ins Boot geholt oder das Projekt ganz verkauft wird, ist noch nicht bekannt.

Die Porsche-Aktie rutschte nach der Veröffentlichung der Zahlen deutlich ab und steht auch im langfristigen Vergleich schlecht da. In den letzten zwölf Monaten verlor sie rund ein Viertel ihres Werts. Ein Turnaround scheint momentan nicht in Sicht.

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