EU verhängt Millionenstrafe gegen Delivery Hero und Glovo

Illegale Absprachen kosten die beiden Lieferdienste zusammen 329 Millionen Euro.

Aufgrund des Verbots der Zusammenarbeit bei Geschäftsentscheidungen müssen zwei große Lieferanten im Lieferbereich viel Geld bezahlen. Die EU-Kommission hat gegen zwei Unternehmen eine Strafe in dreistelliger Millionenhöhe verhängt.

Laut Brüsseler Behörden sollen beide Firmen nicht nur sensible Informationen wie Preisstrukturen ausgetauscht, sondern auch gemeinsam beschlossen haben, keine Beschäftigten gegenseitig abzuwerben. Auch eine gezielte Aufteilung von Zuständigkeitsbereichen sei vereinbart worden. Solche Vereinbarungen gelten als klare Verletzung der Wettbewerbsvorgaben.

Die Kontakte zwischen den Beteiligten seien über digitale Kanäle wie E-Mails und Messaging-Dienste erfolgt. Laut EU-Kommissionsvize Teresa Ribera ist dies der erste Fall, in dem eine Geldbuße wegen abgestimmten Vorgehens zur Einschränkung von Beschäftigungsmöglichkeiten ausgesprochen wurde. Ziel sei ein offener Arbeitsmarkt, auf dem niemand benachteiligt wird.

Die Ermittlungen begannen bereits 2023 mit unangemeldeten Durchsuchungen an den Hauptsitzen beider Anbieter. Die Behörden gehen davon aus, dass ein Teil der Absprachen vor dem vollständigen Zusammenschluss beider Marken stattgefunden hat.

Obwohl eine noch höhere Sanktion befürchtet wurde, fällt der finanzielle Schaden nun geringer aus als zunächst prognostiziert. Der Mutterkonzern des spanischen Anbieters hatte ursprünglich mit einer deutlich höheren Summe gerechnet, zeigte sich jedoch erleichtert über die aktuelle Entscheidung. Beide Beteiligten haben die Vorwürfe nicht zurückgewiesen.

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